1000 Jahre Kaiserdom Merseburg
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1000 Jahre Kaiserdom Merseburg
Im Auftrag der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz
herausgegeben von Markus Cottin, Václav Vok Filip und Holger Kunde
Schriftenreihe der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz, Band 9
Herausgegeben von Curt Becker, Enno Bünz, Axel Freiherr von Campenhausen, Holger Kunde, Andreas Ranft, Arno Sames und Wolfgang Schenkluhn
Merseburger Dom und Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg: 10. August bis 9. November 2015
Nach den Worten Bischof Thietmars von Merseburg reicht die kaiserliche Tradition Merseburgs in die Zeit der Antike zurück: Julius Caesar selbst soll hier eine Stadt zu Ehren des römischen Gottes Mars errichtet haben. Tatsachlich war Merseburg seit ottonischer Zeit bis in das beginnende 14. Jahrhundert eine der bedeutendsten Königspfalzen im Reich. Hier fanden wichtige Hoftage statt, auf denen europäische Politik verhandelt und gestaltet wurde. Besonders für Polen, Böhmen und Skandinavien sind auf Merseburger Hoftagen entscheidende Weichenstellungen ihrer Entwicklung erfolgt. Im Rahmen dieses weitgespannten Hintergrundes ist auch die Geschichte des Merseburger Domes zu sehen.
Eigenhändig legte der Merseburger Bischof Thietmar am 18. Mai 1015 die Grundsteine zum Bau des heutigen Domes. Kaiser Heinrich II. hatte kurz nach seiner Kaiserkrönung 1014 den Auftrag zum Neubau der Kathedrale in seiner Lieblingspfalz Merseburg gegeben. Die Baugestalt und Ausstattung des Domes wurde darauf besonders durch die Ereignisse des Investiturstreits im ausgehenden 11. Jahrhundert geprägt, als der Gegenkönig Heinrichs IV., Rudolf von Rheinfelden, im Dom prachtvoll bestattet wurde.
Erlesene Kunstschätze aus europäischen Sammlungen beleuchten die große Kaisertradition Merseburgs und seiner Kathedrale, vor allem die Verehrung des heiligen Kaiserpaares Heinrichs II. und Kunigundes. Zum Jubiläum wird die Grabkapelle Bischof Sigismunds von Lindenau mit ihrem bedeutenden Cranachaltar wiedererstehen. Diese belegt in ihrer Heinrichsverehrung die Erinnerung an die königlichen Zeiten Merseburgs und ist in ihrer Ikonografie ein Monument des reichsunmittelbaren Bistums Merseburg.
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